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Das Thema Sucht wird nicht gern angesprochen, denn prinzipiell ist Sucht, mehr als ein Problem mit Alkohol zu haben. Für den Sicherheitsingenieur kann das Thema auf mehrere Arten präsent werden, da die Fachkräfte für Arbeitssicherheit in mehreren innerbetrieblichen Gremien mitwirken und das Unfallrisiko durch eine suchtkranke Person deutlich erhöht werden kann. Das kollegiale Umfeld wird in Mitleidenschaft gezogen und die Führungskräfte sind mit der Problematik meist vollkommen überfordert. Die Vielfalt der Süchte macht das Thema extrem vielfältig und kompliziert. Einerseits ranken sich viele Mythen, andererseits schämen sich die Betroffenen.
Deswegen habe ich mir vorgenommen das Buch: „Warum Sucht mehr als Alkohol ist“ zu schreiben. Während den Recherchen wurde mir aber schnell klar, dass dieses Buch weder das Standardwerk zur Hilfe wird, noch einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Es geht aber darum, einen wichtigen Baustein im Umgang mit dem Thema zu liefern: das Verständnis! Welche Arten der Süchte gibt es, welches Probleme werden durch die verschiedenen Substanzen ausgelöst und welche nicht stoffgebundene Süchte existieren. Dabei habe ich mich auf die wichtigsten konzentriert.
Sucht bedeutet Abhängigkeit von Alkohol, Drogen und Anerkennung
Dabei gibt es nicht nur eine Abhängigkeit nach Alkohol oder Drogen, sondern auch nach Anerkennung und den neuen internetbasierten Medien.
Stoffgebundene Sucht
Alkohol- und Drogensucht gehören zu den stoffbezogenen Süchten. Der Betroffene ist von einer konkreten Substanz abhängig. So ist bspw. die Kokainsucht zu nennen, oder auch die Medikamentensucht. Außerdem winkt ein überaus vielfältiges Spektrum an nicht stoffbezogenen Süchten.
FOMO und die Sucht nach Anerkennung
Haben Sie schon von FOMO gehört? Kennen Sie schon die Sucht nach Anerkennung? Diese beiden Beispiele zeigen, dass es auch nicht stoffbezogene Süchte geben kann. Beide Arten bringen ein riesiges Problem mit sich.
Sucht am Arbeitsplatz
Sucht am Arbeitsplatz kann enorme Probleme nach sich ziehen und die Führungskräfte in ein wahres Dilemma stürzen. Einerseits sind die Unternehmer und deren Führungskräfte durch die Fürsorgepflicht dazu verdonnert, den Betroffenen zu helfen, andererseits wissen sie oft nicht, wie sie das anstellen sollen. Kollegen tuscheln, übernehmen ganze Schichten und werden häufig in Lügenkonstrukte verwickelt. Doch das eigentliche Problem daran ist wohl die Frage: „Wie spreche ich das an?“
Sucht im betrieblichen Gesundheitsmanagement
In dem Buch „Warum Sucht mehr als Alkohol ist“ möchte ich ein Verständnis für Beschäftigte, Kollegen und Vorgesetzte aufbauen. Dabei werden die verschiedenen Facetten der Sucht beschrieben. Im Fokus stehen die vielfältigen Ausprägungen des Verhaltens, sowie die Wirkung von Hormonen und Botenstoffen. Trotzdem bleibt das Buch nur ein Überblick.
Welche Rolle die Thematik im betrieblichen Gesundheitsmanagement spielt, wird ebenfalls umrissen. Immerhin besteht für die Vorgesetzten eine Handlungspflicht, um die Betroffenen vor weiterem Schaden zu bewahren. Dabei handelt es sich um ein kompliziertes Unterfangen, mit dem der eine oder andere Konflikt einhergeht.
Das Buch soll Ihnen dabei helfen, die Ursachen der Sucht zu beschreiben und gleichzeitig die Anzeichen für den konkreten Handlungsbedarf zu vermitteln. Die professionelle Hilfe kann und darf dadurch nicht ersetzt werden. Es geht vielmehr darum, ein Verständnis für die ersten Anzeichen zu vermitteln und die Hintergründe zu verstehen.
Worum geht es in „Warum Sucht mehr als Alkohol ist“?
In dem Buch „Warum Sucht mehr als Alkohol ist“ gebe ich Ihnen einen Überblick über die bekanntesten und wichtigsten Ausprägungen der Sucht. Dabei möchte ich Sie auch für die nicht stoffbezogenen Süchte sensibilisieren. Das können Sie erwarten:
- Sucht – was ist das eigentlich und welche Probleme gibt es?
- Botenstoffe im Gehirn – was macht uns glücklich und was krank?
- unser Belohnungssystem und die Chemie, die süchtig macht
- alkoholkrank am Arbeitsplatz – folgen Alkohol am Arbeitsplatz
- Marihuana und Haschisch = Cannabis – die Zubereitungsform entscheidet
- Crystal Meth (Methamphetamin) geht leider schnell
- Amphetamine als altes Arzneimittel – deswegen sind sie verboten
- Kokain und Coca-Cola – der Kokastrauch aus Südamerika
- auf dem Weg zum Heroin – Schlafmohn, Opium, Morphin
- LSD – Lysergsäurediethylamid für den Trip
- Abhängigkeit durch Schmerzmittel – ein Thema im BGM?
- FOMO – Ablenkung durch die Angst, etwas zu verpassen
- Suchterkrankungen – Prävention beginnt oben
- Fürsorgepflicht der Vorgesetzten bei erkrankten Mitarbeitern
- betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) für gesunde Mitarbeiter
- Fehlzeitmanagement – die Ausfallzeiten können gesteuert werden
- Notfall- und Krisenmanagement für Prävention und Nachsorge
- betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) als Bestandteil vom BGM