Die Mitarbeiterbefragung stellt eine Grundlage der Mitarbeiterbeteiligung dar. Dadurch können Schwachpunkte in der Arbeitsplatzgestaltung und der Arbeitsorganisation aufgedeckt werden, die bei der Arbeitsplatzbegehung nicht unmittelbar ersichtlich sind.
Das liegt daran, dass die Begehung nur eine Momentabbildung ermöglicht. Da die Mitarbeiter Ihren Arbeitsplatz am besten kennen, spielt das Tool „Mitarbeiterbefragung“ eine wichtige Rolle und wird daher oft zu Beginn des Einführungsprozesses eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) eingesetzt. Die sachlich richtige Interpretation der Ergebnisse durch die Unternehmensleitung führt zu einem effektiven Maßnahmenbündel und damit zu Korrekturmaßnahmen. In deren Folge resultieren Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen.
Gesundheitszirkel durch Mitarbeiterbeteiligung
Der BGM-Prozess, im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses, erfordert die ständige Einbeziehung der Beschäftigten, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erreichen. Wenn die Belastungen einzelner Abteilungen oder Bereiche genauer untersucht werden sollen (Arbeitssituationsanalysen), werden Gesundheitszirkel eingerichtet, in denen die Mitarbeiter eine wichtige Rolle einnehmen.
Die Wirkungskontrolle der durchgeführten Maßnahmen (Umgestaltung des Arbeitsplatzes, Anpassung der Arbeitsorganisation etc.) kann von den Arbeitskräften vor Ort am besten beurteilt werden. Da die Beschäftigten aktiv in den Verbesserungsprozess einbezogen werden, akzeptieren sie die Veränderungen am Ehesten. Wiederstände werden vermieden und die Motivation für ein gesundheitsgerechtes Arbeiten wächst. Langfristig ist von einer Sensibilisierung für Sicherheit und Gesundheit auszugehen, was durch ein gesundheitsbewusstes Denken und Handeln bewiesen wird.
Die Einbeziehung der Mitarbeiter dient auch der Arbeitssicherheit
In einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement stehen nicht nur die psychischen Belastungen und die Reduktion der Fehlzeiten im Fokus. Auch die Prävention von Arbeitsunfällen ist ein wichtiger Bestandteil.
Das ist auch logisch, denn ein Unfall kann die Gesundheit der Mitarbeiter in Gefahr bringen. Die Gesundheit gilt es aber zu schützen. Darüber hinaus besteht das Ziel darin, die Gesundheit mindestens zu erhalten und sogar zu verbessern.
Um das Ziel zu erreichen, werden die Unternehmer von der Fachkraft für Arbeitssicherheit und dem Betriebsarzt regelmäßig beraten. Dazu werden zentrale Elemente wie die Gefährdungsbeurteilung durchgeführt, die sich auch auf die Erkenntnisse aus der Betriebsbegehung stützt.
Insbesondere bei den zwei genannten Elementen des Arbeitsschutzes, Gefährdungsbeurteilung und Begehung, handelt es sich um so grundlegende Werkzeuge, dass sich die Mitarbeiterbeteiligung von selbst ergibt. Wer sonst kennt die Arbeitsplätze und damit das Gefährdungspotential am besten? Wer bekommt am schnellsten mit, wenn die notwendigen Informationen der benachbarten Abteilungen fehlen?
Die Hinweise, die durch das eigene Personal kommen, sind nicht zu unterschätzen. Entscheidend ist nur, dass die Unternehmenskultur soweit in Ordnung ist, dass sich die Beschäftigten trauen, die kritischen Punkte anzusprechen. Das ist eine WIN-WIN Situation für alle.