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Cannabis ist eine Hanfpflanze. Die Hanffasern werden schon seit vielen Jahrhunderten für die Herstellung von Textilien verwendet. Die Inhaltsstoffe dieser Pflanze (Cannabinoide) wirken auf die Psyche des Menschen. Deshalb spricht man von einer psychoaktiven Wirkung. Cannabis wird in Europa als Marihuana oder Haschisch verwendet. Haschischöl gibt es in anderen Regionen der Welt. Ob Haschisch oder Marihuana, einer der wirkungsvollsten, psychoaktiven Inhaltsstoffe ist das THC (Tetrahydrocannabinol). Daneben wirken ca. weitere 60 Bestandteilen auf die Psyche ein. Die Nutzpflanzen, welche in Deutschland gezüchtet werden, weisen einen THC-Gehalt von ca. 1,5 % auf. Andere Züchtungen können bis zu 20 % THC enthalten.
Haschisch als Harz vom Cannabis
Das Harz der weiblichen Blütenteile wird zu Haschisch verarbeitet und meistens Tabak oder Keksen zugemischt. Demzufolge sind die Aufnahmewege das Rauchen oder Essen.
Marihuana als „Kraut“
Getrocknete und zerkleinerte Pflanzenbestandteile werden zu Marihuana verarbeitet. Im Vergleich zu Haschisch liegt der THC-Gehalt niedriger.
Die spezielle Zigarette wird als Joint bezeichnet. In beiden Formen, Marihuana oder Haschisch, werden die Stoffe i. d. R. nicht pur konsumiert, sondern mit Tabak oder Kräutern gemischt.
Cannabis führt zu einer steigenden Zahl junger Konsumenten – Präventionsmaßnahmen dringend notwendig
Gemäß der Drogenaffinitätsstudie von 2015, durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, ist der Anstieg der jugendlichen Konsumenten von Cannabis (12 bis 17 Jahre) von 4,6 % im Jahr 2011 auf 6,6 % im Jahr 2015 gestiegen. Bei den jungen Erwachsenen von 18 bis 25 zeigt sich ein Anstieg um ca. 3,6 %.
Worin besteht die Gefahr bei Cannabis?
Die Risiken des Cannabiskonsums sind nicht nur im Hauptwirkstoff THC begründet, sondern auch auf sämtliche Zusatzstoffe.
Auch Nebenstoffe der Konsummittel schädlich
Weil Cannabis oft mit anderen Mitteln z. B. Tabak gemischt wird, sind u. a. dieselben Schäden am Körper zu erwarten wie beim Konsum gewöhnlicher Zigaretten (Verbrennungsprodukte). Das bedeutet, dass das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken sicherlich gegenüber Nichtrauchern erhöht ist.
Wirkung von THC
Unmittelbar nach Aufnahme von THC aus Marihuana oder Haschisch sind Störungen der Aufmerksamkeit, Beeinträchtigungen des Kurzzeitgedächtnisses und damit auch das Lernvermögen zu beobachten. Komplexe Zusammenhänge können nicht mehr richtig verarbeitet werden. Ob diese Probleme auch langfristiger Natur ist, ist derzeit noch nicht sicher bekannt. Allerdings geht man davon aus, dass das Risiko, an einer Psychose zu erkranken, erhöht ist. Gravierende Folgen durch den langfristigen Cannabiskonsum sind noch nicht vollständig erforscht. Allerdings wird bei regelmäßigem Konsum eine Teilnahmslosigkeit beobachtet.
Weitere Risiken des Cannabiskonsums
Die Gesundheitsgefahr wird verstärkt, weil Cannabis oft mit Substanzen gestreckt wird, um schwerer zu werden. Die Verkaufseinheit ist eben Gramm und nicht Stück. Wird Bleisulfid verwendet, schießt einem sofort der Begriff „Bleivergiftung“ durch den Kopf. Blei ist jedoch sehr schädlich für den menschlichen Körper. Erste Anzeichen können Verstopfung, Bauchkrämpfe, Übelkeit und motorische Schäden sein, die bis zu Lähmungserscheinungen führen können. Ohne Behandlung lagert sich Blei im Körper an. Blutarmut, Hirn- und Nervenschäden können Folgeschäden einer Bleiansammlung sein.
Langer Nachweis von Cannabis möglich
Im Gegensatz zu Alkohol, der im Blut nur eine begrenzte Zeit nachweisbar ist, ist der Wirkstoff THC noch sehr lange aufzuspüren. THC kann bis zu 3 Tage im Blut nachgewiesen werden, im Urin sogar mehrere Wochen oder Monate. In den Schlagzeilen wird in dem Zusammenhang oft von Haarproben gesprochen, denn in den Haaren besteht die größte Chance, auch nach einem längeren Zeitraum den Konsumenten bzgl. der THC-Aufnahme zu überführen.
Aufklärung über Probleme notwendig
Weitere Risiken des Cannabiskonsums sind wie bei den anderen Suchtmitteln mit Folgeproblemen behaftet. Gerade das Abhängigkeitspotential sorgt für eine langfristige Einnahme. Dadurch sind nicht nur körperliche und psychische Schäden zu erwarten, sondern auch soziale Folgen ziehen Kreise. Isolation und Konflikte mit Freunden und Familie stellen alle Beteiligten vor große Probleme. Das Verhalten der Suchtkranken ist wie bei der Alkoholsucht nicht kontrollierbar. Neben der Tatsache, dass die Beschaffung Geld kostet oder andere demütigende oder illegale Handlungen notwendig werden, kommt evtl. der Verlust des Arbeitsplatzes hinzu. Der Teufelskreis beginnt. Keine Arbeit, kein Geld, noch mehr Isolation. Die Erkrankten halten sich in einem Umfeld auf, das selbst im Strudel steckt. Deswegen ist es enorm wichtig, vorbeugend zu handeln, damit eine Abhängigkeit gar nicht erst entsteht.