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Wohlbefinden, gute Laune, Glücksgefühl und Motivation! Unter anderem werden diese Gefühle durch Botenstoffe und elektrische Impulse unserer Milliarden von Nervenzellen gesteuert. Die Motivation zur Arbeit zu gehen, oder als Chef etwas Gutes für die Mitarbeiter zu tun, kommt also von Nervenzellen und Botenstoffen. Allerdings sind diese Botenstoffe nicht nur für die positiven Effekte verantwortlich, sondern auch bei der Entstehung der Suchtkrankheiten von Bedeutung. Süchte, Depression und mangelnder Antrieb gehen auf ein Ungleichgewicht unseres Cocktails von elektrischen und chemischen Signalen zurück. Denn die Botenstoffe (auch Neurotransmitter genannt) stehen in unmittelbaren Zusammenhang zu unserem Belohnungssystem. Schöne, aber auch schlimme Erlebnisse bringen diesen Mix der vielen Stoffe kurz- oder auch langfristig durcheinander. Vier der im Volksmund bekanntesten Stoffe sollen nun vorgestellt werden.
Serotonin
Das Serotonin gibt uns Gelassenheit, das Bedürfnis nach Harmonie und Zufriedenheit. Ebenso steuert es unser Sättigungsgefühl und dämpft unangenehme Gefühle wie Angst, Kummer, Sorgen und Aggressionen. Ein Mangel zeigt sich unter anderem in Angststörungen, Depressionen und Zwangsstörungen. Wie auch beim Dopamin gibt es ein Zu-Viel an Serotonin, was überhaupt nicht gut für uns ist. In dem Fall leiden wir unter Unruhe, Angst, Erregtheit, Zittern und Muskelzucken. Unseren eigenen Serotoninspiegel können wir ankurbeln, indem wir uns ausreichend bewegen. Aber auch ein Stück Schokolade hebt die Stimmung, denn durch die Kohlenhydrate wird die Serotoninbildung im Gehirn beflügelt. Das ist ja das Problem bei den Süßigkeiten, denn auch von dem tollen Gefühl wollen wir viel haben. Also aufpassen, dass es nicht ausartet.
Noradrenalin
Es besteht eine enge Verwandtschaft zum Adrenalin, wodurch wir wach und aufmerksam werden. So ist nur logisch, dass bei einem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom oder auch einer Hyperaktivität Medikamente verabreicht werden, die den Dopamin- oder Noradrenalin-Spiegel anheben. Auch die Anwendung bei zu niedrigem Blutdruck ist klar. Um Noradrenalin im Kleinhirn und dem Nebennierenmark herzustellen, benötigt unser Körper Dopamin und Enzyme.
Endorphine, die körpereigenen Drogen als Botenstoffe
Endorphine werden in der Hirnanhangsdrüse, der Hypophyse, produziert und sind die körpereigenen Schmerzkiller. Denn die Endorphine sind ein körpereigenes Morphin. Größere Mengen an Endorphinen schüttet unser Körper in Extremsituationen aus, z. B. bei einer schweren Verletzung oder während der Geburt. Sportarten wie Bungee-Jumping oder Drachenfliegen geben einen Nervenkitzel, der durch eine erhöhte Produktion von Endorphinen hervorgerufen wird. Die körpereigenen Morphine haben noch mehr nützliche Funktionen, denn sie beruhigen, stärken die Abwehr und regulieren unseren Schlaf. Das Gemüt wird heiter und das Stressempfinden reduziert.
Wie können Endorphine erzeugt werden
Ganz einfach: Ganz viel lachen! Endorphine werden ständig produziert, wenn wir Sport machen. Die Kehrseite: es ist ein Morphin! Demzufolge lässt die Wirkung nach und wir müssen immer mehr Sport machen, um die Menge an Endorphinen zu produzieren, die uns so guttun. Das mag alles noch funktionieren! Allerdings wird es für viele Spitzensportler kompliziert, wenn sie aus einem Grund den Sport aufgeben müssen. Denn die Stimmung rauscht rapide in den Keller! „Such Dir ein anderes Hobby!“, ist eben nicht immer so einfach.
Dopamin: Moleküle sind Botenstoffe und Hormone
Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff unseres Gehirns und gleichzeitig ein Hormon. Es gehört zum komplexen Spiel unseres Belohnungssystems und dient auch als „Messhormon“ für den Appetit. Eine Ausschüttung erfolgt, wenn wir lang ersehnte Ziele erreichen konnten oder ein schönes Erlebnis haben. Das Hormon selbst wird unter anderem im Hypothalamus gebildet und ist bei der Synthese von Adrenalin und Noradrenalin eher ein Zwischenprodukt. Gleichzeitig dient Dopamin als Botenstoff, genau wie Serotonin. Insgesamt ein vielseitiger Stoff, der genau dosiert, im Körper produziert werden muss. Konzentrationsschwierigkeiten sind eine häufige Wirkung bei einem Mangel dieses Hormons.
Dopamin ist für unseren Antrieb verantwortlich, steuert unsere Interessen und unseren Tatendrang. Er verschafft uns Energie unsere Ziele anzugehen und damit legt diese Wundersubstanz den Grundstein, unsere Ziele zu erreichen. Allerdings ist ein Zu-Viel an Dopamin auch nicht gut, denn Menschen mit einem erhöhten Dopaminspiegel neigen zu Drogenkonsum, unkontrollierten sexuellen Spielen mit mehreren Personen und erhöhter Impulsivität. Um noch einen obendrauf zu setzen, ist eine zu hohe Konzentration an Dopamin auch für die Entstehung von Schizophrenie und Psychosen verantwortlich. Mit dem körpereigenen Antriebsstoff lässt sich auch die erregende Wirkung verschiedener Drogen wie Kokain oder Amphetamin erklären, denn diese Stoffe sorgen für eine Erhöhung des Dopaminspiegels.
In der Konsequenz zeigt sich ein Mangel an Dopamin durch Antriebsschwäche, Interessenlosigkeit und Lustlosigkeit. All diese Symptome gehören übrigens auch zu einer Depression und die damit einhergehende Missstimmung. Die Krankheit Parkinson rührt auf einen verringerten Dopaminspiegel, denn der Botenstoff lässt uns flüssige Bewegungen ausführen. Ein Zuwenig blockiert die Bewegungsimpulse, wodurch sie nicht mehr weitergeleitet werden können. Es zeigen sich die krankheitstypischen Bewegungsstörungen.
Zusammengefasst ist Dopamin der Powerriegel für uns, der uns mit Energie nur so überziehen kann. Da das nicht immer gesund ist, benötigt der Körper einen Gegenspieler, das bereits erwähnte Serotonin.