Blaufilter

Blaufilter gut und schön! Aber Blau ist nicht immer blau. Braun ist nicht immer braun. Tauchen wir in den Alltag ab…

Was bedeutet Farbtemperatur und wozu dient der Blaufilter?

Stellen wir uns folgenden Dialog vor:

Frau: „Schatz, wie findest du meine neue Haarfarbe?

Mann: „Steht dir gut das Braun, Liebling.

Frau: „Männer…! Das ist doch kein Braun! Das ist zarte Kastanie!

Eigentlich ist es egal in welchem Bereich des Lebens wir stecken und ob ein Dialog zwischen Mann und Frau stattfindet. Fakt ist, dass Rot nicht immer rot ist und Grün nicht immer grün. Die Farben in unserem Alltag sind oft ein Mix aus mehreren Grundfarben. Selbst das weiße Licht setzt sich aus verschiedenen Farben zusammen: Blau, Grün und Rot (RGB).

Mehr Blau, weniger Rot und ein klein wenig Grün soll eine Temperatur sein?

Je nach Anteilen der drei Wellenlängen verändert sich die Farbe, also die Erscheinung eines Gegenstandes. Da wir nicht für jede Zusammensetzung einen extra Namen erfinden können, hat man die Farbtemperatur als Maß der Lichtfarbe festgelegt. Dabei bezieht man sich auf einen schwarzen Strahler. Wird dieser erwärmt, verändert sich auch dessen Farbe. Bei niedrigeren Temperaturen wird der Körper eher rötlich strahlen. Je weiter der schwarze Körper erhitzt wird desto mehr ändert sich die Farbe ins Bläuliche. Die Farbe, die sich wahrnehmen lässt, können wir auch auf die Beschreibung von Lichtquellen anwenden. Wenn beispielsweise ein Grünton eines Gegenstandes dem grünen Ton eines erwärmten schwarzen Strahlers entspricht (also farblich genauso aussieht), so hat dieser Grünton die Farbtemperatur die der schwarze Strahler in dem Moment als Temperatur in Kelvin aufweist.

Das soll als kurzer Exkurs in die Physik des Lichtes ausreichen.

Warum ist die Farbtemperatur für uns Menschen wichtig?

Forscher haben herausgefunden, dass die Lichtfarbe eine Auswirkung auf die innere Uhr des Menschen hat. Als unmittelbare Folge auf den Lauf der inneren Uhr, ist auch das psychische Empfinden von uns Menschen durch Licht geprägt. (Dabei ist natürlich nicht nur die Lichtfarbe entscheidend).

Wir werden müde, wenn unser Körper Melatonin produziert. Tagsüber wird dieses “Müdemachhormon” durch den Gegenspieler Cortisol abgebaut und gleichzeitig die Produktion von Melatonin gehemmt. Nun kann man sich überlegen, was tagsüber anders ist als nachts. Schnell wird klar, dass die Melatoninproduktion durch Licht gehemmt wird. Das Tageslicht, welches aus drei Farben besteht, ändert im Verlaufe des Tages die spektralen Anteile dieser drei Farben. So enthält es morgens und mittags einen höheren Blauanteil und die rote Abendsonne spricht für sich. Wenn wir die künstliche Beleuchtung mit einem hohen Blauanteil ausstatten, so denkt unser Körper auch abends, dass es Tag ist. Genau das bringt unseren Schlafrhythmus durcheinander.

Die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz für Körper und Geist

Laptop, iPad und Smartphone – als Schlafkiller

Nun stellen wir uns weiter vor, dass es draußen dunkel ist und wir auf unser Handy oder Tablet schauen. Damit wir alles gut erkennen können und beim Lesen nicht müde werden, ist der Bildschirm richtig hell und hat einen hohen Blauanteil. Das kennen wir alle:

Wenn wir draußen im Dunkeln an den Häusern vorbei gehen und der Fernseher läuft. Es wirkt meist blau.

Nun haben wir ein schönes und helles Blau, was auf unsere Augen trifft. Schön direkt drauf auf unseren dritten Rezeptor: das Melanopsin. Wir werden munter. Das Einschlafen wird schwieriger und unser Rhythmus kommt durcheinander. Es gibt genügend wissenschaftliche Belege dafür, dass der Schlafrhythmus und das psychische Wohlbefinden zusammenhängen.

Night Shift – Blaufilter gegen Schlafstörungen

Ein gestörter Schlafrhythmus verursacht eine Störung des seelischen Gleichgewichts. Das haben auch Hersteller von Tablets und Smartphones erkannt und diese mit einer Night Shift Funktion ausgestattet. Diese Funktion lässt sich manuell einschalten oder auch zeitlich steuern. Der Blaufilter hat den Effekt, dass die Blauanteile im Bildschirmlicht herausgefiltert werden. Demzufolge sind wir nicht so starken “Muntermachlichtwellen” ausgesetzt. Es soll sich um eine Erleichterung für uns Menschen handeln, trotz künstlicher Beleuchtung und elektronischen Spielereien, unseren Schlafrhythmus zu behalten.

Nicht nur das Blau stört die innere Uhr

Wichtig zu wissen ist allerdings, dass sich nicht nur die Lichtfarbe negativ auf unsere Schlafrhythmus auswirkt. Es muss auch bedacht werden, dass Smartphone, Tablet und andere Computer unserer Sinne fluten, uns womöglich auch aufkratzen und dadurch eben so die Cortisolausschüttung vorantreiben.

So werden wir auch nicht müde!

Es liegt nun an jedem von uns, einen gesunden Umgang mit den modernen Kommunikationsmedien zu lernen. Die positiven Auswirkungen von Tageslicht sind für die Ausstattung von Arbeitsplätzen relevant. Weitere Informationen…