Alkoholkrank am Arbeitsplatz

Alkohol am Arbeitsplatz ist ein riesiges Problem. Eigentlich, handelt es sich um eine Form des Präsentismus. Präsentismus bedeutet, dass Beschäftige auch dann zur Arbeit gehen, wenn sie erkrankt sind. Damit ist keine Bagatelle gemeint, sondern die Tatsache, dass der Anlass einer Krankschreibung gegeben wäre. Dies ist meist dann der Fall, wenn sich Personen erholen müssen, um gesund zu werden oder die Arbeitsleistung deutlich gemindert ist. Bei Suchtkranken, die unter dem Einfluss von Suchtmitteln zum Arbeitsplatz kommen, ist dies in der Regel der Fall. Entweder der Konsum findet vor Arbeitsbeginn oder am Arbeitsplatz selbst statt, oder es wurden Suchtmittel (z. B. Drogen) konsumiert, die eine lange Halbwertszeit aufweisen. Dadurch sind die Effekte noch mehrere Tage zu spüren.

Weil die Thematik bei in vielen Unternehmen aktuell ist und alle Personen eines Unternehmens treffen kann, wird das Informationsangebot zum Thema Sucht auf dieser Seite kontinuierlich ausgebaut.

Hier geht es zum Einstieg in das Thema: Suchtprävention am Arbeitsplatz

Welche Folgen entstehen durch den Konsum von Alkohol?

Das Portfolio an Problemen ist groß. So entstehen Konflikte, Probleme und gesundheitliche Beschwerden. Diese wirken sich verschieden auf den Körper und das soziale und berufliche Leben aus:

Alkoholabhängigkeit

Die Alkoholabhängigkeit ist weitverbreitet, denn alkoholische Getränke sind leicht zu beschaffen. Billig und in jedem Supermarkt. Welche Probleme durch den unkontrollierten Konsum entstehen, soll nun beschrieben werden.

Ursachen der Alkoholabhängigkeit

Die Ursachen der Alkoholabhängigkeit sind vielschichtig. Es gibt dabei nicht „die Ursache“, sondern das Resultat basiert aus ebenso vielen Gründen, wie es diverse Lebensumfelder gibt. Auf jeden Fall ist wichtig, dass eine Erkrankung kein Versagen der Betroffenen ist. Sie sind nicht unfähig, nicht wertlos und auch nicht dumm, denn Abhängigkeit ist kein Phänomen einer einzelnen Menschengruppe.

Wen kann die Alkoholabhängigkeit treffen?

Eine Alkoholabhängigkeit ist nicht auf einzelne soziale Schichten beschränkt, es kann den Hilfsarbeiter oder auch den Vorsitzenden der Vorstandsabteilung treffen. Es gibt keinen genetischen Hinweis darauf, dass eine Alkoholerkrankung vererbt werden kann.

Alkohol am Arbeitsplatz – Lange unerkannt und toleriert

Betroffene sagen oft nicht die Wahrheit, denn sie wollen es weder den Kollegen gegenüber noch sich selbst eingestehen. In einem intakten Kollegenkreis lässt sich die Erkrankung zwar mit viel Verständnis aufnehmen, allerdings muss bei einem längeren Zeitraum damit gerechnet werden, dass die Arbeitsleistung deutlich zurückgeht. Zumal in der ersten Zeit nicht direkt am Arbeitsplatz konsumiert wird, sondern nur die Nachwirkungen im Körper verweilen.

Schlechter Ruf und Mehrarbeit für Kollegen

Zum einen kann eine Abteilung als solches in Verruf kommen oder ein größerer Teil der Arbeit muss auf die anderen Kollegen übertragen werden. Zwangsläufig wird ein höherer Einsatz der Kollegen gefordert, um Minderleistung, sowie höhere Ausfallzeiten der Betroffenen auszugleichen. Wird der Bogen überspannt, werden sich auch die solidarischen und verständnisvollen Mitarbeiter mehr und mehr zurückziehen und auch auf Versetzung oder Kündigung des Erkrankten hinwirken.

Angebote von Hilfsmaßnahmen werden oft zu spät aufgegriffen, da das Angebot als unberechtigte Kritik aufgefasst wird.

Kündigung: Ja oder nein?

Wer seine Arbeitsaufgabe wegen Trunkenheit nicht erfüllen kann, erbringt nicht die vereinbarte Arbeitsleistung. Wenn im Arbeitsvertrag oder einer Dienstvereinbarung ein Alkoholverbot vereinbart war, besteht ebenfalls Aussicht auf erfolgreiche Kündigung. Liegt eine Alkoholerkrankung vor, so muss der Arbeitnehmer die Möglichkeit bekommen, diese Krankheit behandeln zu lassen. Eine Kündigung darf aufgrund einer Therapie nicht erfolgen. Lehnt der Betroffene jegliche Hilfestellungen und Therapieangebote ab, dann hat auch eine Kündigung Aussicht auf Erfolg. Denn in diesem Fall ist von der Erfüllung des Arbeitsvertrages seitens des Arbeitnehmers nicht auszugehen. Unterstützung durch den Arbeitgeber kann bspw. eine Suchtvereinbarung sein, die auch die Freistellung zur Wahrnehmung der Therapietermine beinhalten kann. Auf alle Fälle ist bei der Bekämpfung der Sucht ein Vertrauensverhältnis beiderseits essenziell. Dies ist für die Arbeitgeber oft nicht so einfach, da Suchtkranke nicht immer mit der Wahrheit befreundet sind. Auch sich selbst gegenüber.

Dennoch besteht seitens des Arbeitgebers eine Fürsorgepflicht. Erst wenn alle Mittel der Hilfestellung gegeben wurden, sollten personalrechtliche Konsequenzen in Erwägung gezogen werden.

Körper und Verhalten beeinträchtigt – Reaktionsvermögen eingeschränkt

Das Reaktionsvermögen wird bei einem Alkoholgehalt von 1 Promille im Blut deutlich reduziert, gleiches gilt für die Aufmerksamkeit. Außerdem kommt das typische Schwanken vor, da die Fähigkeit, das Gleichgewicht zu koordinieren, stark eingeschränkt wird.

Die Promilletreppe

Mit steigendem Alkoholgehalt nehmen die Probleme und Einschränkungen zu:

  • ab 0,1 Promille: Enthemmung, Kontaktfreudigkeit, Entfernungen werden nicht richtig eingeschätzt
  • ab 0,3 Promille: Nachlassen von Sehleistung, Reaktionsvermögen und Aufmerksamkeit und Kritikfähigkeit, Risikobereitschaft steigt
  • ab 0,5 Promille: 15 % weniger Sehleistung, Hörvermögen vermindert, leichter reizbar, Geschwindigkeiten werden schlechter eingeschätzt
  • ab 0,8 Promille: Störungen des Gleichgewichts und der Konzentration, Tunnelblick, Euphorie, Enthemmung und Selbstüberschätzung
  • ab 1 Promille: Sprach- und Orientierungsstörungen, Einschränkung des räumlichen Sehens
  • ab 2 Promille: kaum noch Reaktionen, Erbrechen und Muskelerschlaffung
  • ab 3 Promille: Bewusstlosigkeit, Lähmung, Atemstillstand bis zum Tod

Neben dem Alkohol sind andere Substanzen für Suchtkrankheiten verantwortlich. Auch dabei ist das Problem, dass der Konsum in den seltensten Fällen kontrolliert und einmalig erfolgt. Zu den illegalen Drogen zählen deswegen all die Substanzen, die abhängig machen und zu körperlichen oder psychischen Problemen führen.

Alkohol und das Ursachengeflecht der Sucht

Alkoholkonsum ist krankhaft, wenn Frauen mindestens 20 g und Männer 50 g täglich reinen Alkohol trinken. Ab dieser Menge sind Organschäden nicht mehr zu verhindern. Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie Ängstlichkeit, wenig Selbstwertgefühl und gering ausgeprägte Fähigkeiten Probleme zu bewältigen treten zwar während einer Abhängigkeit häufiger auf, allerdings sind diese Probleme kein Hinweis darauf, dass eine Person Alkoholabhängig werden kann. In der Regel gibt es nicht die eine Ursache für eine Abhängigkeit, sondern meistens sind es mehrere Faktoren, die zu einer Erkrankung führen können. Oft sind psychische Belastung die begünstigenden Faktoren einer Alkoholabhängigkeit. Dazu zählen etwa Todesfälle naher Angehöriger, Trennung und Scheidung von Partnern, Erwerbslosigkeit, Geldmangel etc. Sexueller Missbrauch im Kindes- und Jugendalter kann das Risiko für eine Abhängigkeitserkrankung erhöhen.

  • Gibt es Faktoren am Arbeitsplatz, die eine Alkoholsucht begünstigen?
  • Kann eine Alkoholabhängigkeit durch den Arbeitsplatz ausgelöst werden?

Dies ist genauso möglich, wie die Ursachen aus Vergangenheit und privatem Umfeld.

Beschäftigte im Schichtdienst haben oft Schwierigkeiten mit dem Schlaf. Ein- und Durchschlafstörungen verhindern die Regenerationsfähigkeit des Körpers und der Seele. In der Hoffnung, den Schlaf künstlich herbeiführen zu können, erscheint der Konsum von Alkohol eine Lösung zu sein. Dies ist allerdings mehr Schein als Sein, denn insbesondere bei regelmäßigem Einsatz wird Alkohol zum Problem. In Berufen mit einer hohen Staub- und Wärmebelastung (Gießereien und Holzwerkstätten), muss zwangsweise mehr getrunken werden. Statt Wasser gönnt man sich ein Bier. Typisch Volksmund suggeriert die Aussage: „Wir gönnen uns nach der schweren Arbeit ein Bier und ein Schnaps“, dass man sich etwas Gutes tut. Den Arbeitsplatz in einer Gießerei ist jedoch nicht nur an einem Tag anstrengend!

Prävention am Arbeitsplatz wichtig

Wenn körperlicher Beanspruchung hoch sind, steigt das Risiko für Beschwerden im Muskel-Skelett-System. Der Griff zu Schmerzmitteln ist damit vorprogrammiert. So kommt zu dem Alkoholproblem noch das Medikamentenproblem. Sozialkontakte sind wichtig, jedoch lassen sich diese in bestimmten Berufsgruppen nur schwierig pflegen. Bei Schichtarbeit ist es schwierig, am sozialen Leben teilzunehmen. Freunde treffen ist eine zeitliche Herausforderung, sodass die soziale Isolation das Risiko für den höheren Alkoholkonsum steigert. Stress und Versagensängste sind Symptome für eine Überforderung. Und damit klarzukommen, kann ebenfalls der Griff zur Flasche den Schmerz kurzzeitig lindern. Ein schlechtes Arbeitsklima führt ebenfalls zur Unzufriedenheit.

Alkoholabhängigkeit durch den Arbeitsplatz – Besonders gefährdete Berufsgruppen

Für die folgenden Berufsgruppen gibt es, Hinweise auf ein erhöhtes Risiko an Alkoholsucht zu erkranken:

  • Mitarbeiter in der Gastronomie
  • Mitarbeiter auf See und im Hafen
  • Mitarbeiter im Dienstleistungsgewerbe

Gesundheitliche Folgen von Alkohol und dem Missbrauch

Ja Alkohol ist eindeutig die Ursache für Gesundheitsschäden! Zu viel Alkohol, besonders, wenn er über einen längeren Zeitraum konsumiert wird, schadet dem Körper.

Die Belastung der Leber ist enorm

Bei den gesundheitlichen Schäden liegt meist die Schädigung der Leber auf den Lippen. Dies liegt daran, dass 90 % – 95 % des konsumierten Alkohols in der Leber abgebaut werden. Ist dies regelmäßig der Fall, wird die Leber durch die Verarbeitung des Alkohols zu stark und zu lange gefordert. Verfettung oder Schrumpfung (Leberzirrhose) des Entgiftungsorgans sind die Folge.

Magen und Verdauungsapparat schädigen

Ein weiteres Problem stellt die Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) dar. Diese zeigt sich durch Schmerzen im Bauchbereich, Übelkeit und Verdauungsstörungen. Die Magenschleimhaut wird durch einen übermäßigen Alkoholgenuss deutlich strapaziert. Infolgedessen können Magenschleimhautentzündung, Magengeschwüre und Magenblutungen auftreten. Die Symptome können dabei sein: Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Brechreiz und Erbrechen von Blut. Der Herzmuskel wird durch den hohen Alkoholkonsum angegriffen, ebenso die Darmschleimhaut. Darmentzündungen und Darmblutungen sind die Folge. Muskulär zeigt sich der längere Alkoholmissbrauch in Krämpfen und Muskelschwund.

Probleme mit Hormonen und Seele

Bei den Männern kann das Hodengewebe schrumpfen, die Hormonproduktion ist gemindert und damit Impotenz die Konsequenz. Die Gesundheitsschäden schließen den Kreis durch Versagensängste, also weiterer psychischer Probleme. Bei den Frauen gibt es eher Einschränkungen in körperlicher und emotionaler Liebesfähigkeit.

Alkohol bei werdenden Müttern

Während der Schwangerschaft gefährdet der Alkoholkonsum das heranwachsende Kind dramatisch. Eines von 300 Kindern in Deutschland wird mit schweren körperlichen und geistigen Schäden geboren, die unter dem Begriff der sogenannten Alkoholembryopathie zu definieren ist. Dies zeigt sich unter anderem in Kleinwüchsigkeit, Veränderungen des Gesichts, Fehlbildungen, Störungen der Sprache, Koordinationsprobleme und Hyperaktivität. Frauen haben zusätzlich das Problem, dass ein erheblicher Alkoholkonsum das Risiko für eine Brustkrebserkrankung deutlich erhöht. Auch für die anderen Körperorgane steigt die Krebsrate deutlich.

Alkohol und das Krebsrisiko

Alkohol muss im Körper abgebaut werden. Es wird vermutet, dass genau dies das Problem ist. Einige Abbauprodukte sind sehr reaktionsfreudige Stoffe, so z. B. Acetaldehyd. Reaktionsfreudig ist dieses Zellgift auch mit der DNA, so etwas ist nie gut. In der DNA sind Informationen gespeichert, wie die Zellen aufgebaut werden müssen. Wenn der Bauplan gestört ist und auch dann, wenn es nicht mehr möglich ist, diese „Bauanleitung“ richtig zu lesen, gerät die Natur des Menschen aus dem Gleichgewicht. Es können Krebszellen entstehen.

Nervenschäden durch langfristigen Alkoholkonsum

Nervenschäden gehören zur Alkoholsucht dazu. Der Alkoholkonsum selbst verursacht kein Zittern (Tremor), sondern eher der Entzug von Alkohol bei einer Abhängigkeitserkrankung führt dazu, dass Hände, Finger, ganze Arme und Beine, Zunge, Lippen und Augen zittern. Nervenentzündungen zeigen sich durch starke Schmerzen in den Gliedmaßen bis zu Taubheitsgefühlen und Lähmungen. Das resultierende Delirium ist ein Wahnzustand, der bei einem Entzug bis zu zwei Wochen andauern kann. Infolgedessen sind Halluzinationen, also optische und akustische Fehlwahrnehmungen.

Das Gehirn kann schrumpfen und wachsen

Durch die Hirnschrumpfung kommt es bei längerem und höherem Alkoholkonsum zu Einbußen der geistigen Leistungsfähigkeit. Allerdings besteht die Chance, dass sich bei einer vollständigen und längeren Abstinenz Die Gehirnzellen wieder regenerieren können. Dies dauert aber in der Regel sehr lange.

Alkohol und die Nervenschäden

Einige Abbauprodukte von Alkohol sind Nervengifte und/ oder Radikale. Um Radikale unschädlich zu machen, werden Radikalfänger benötigt, die i. d. R. über die Nahrung aufgenommen werden. Die Vitamine C und E sind Beispiele für Radikalfänger. Bei Alkoholmissbrauch wird die ausgewogene und gesunde Ernährung aus dem Fokus verloren. Dadurch werden Gifte (Abbauprodukte des Alkohols) u. v. m. im Übermaß aufgenommen, aber die Armee zur Bekämpfung dieser Gifte nicht. Die Folge ist klar.

Auswirkungen auf die Psyche

Die Psyche wird durch Alkohol deutlich verändert. Ab einem Blutalkoholspiegel von 0,5 Promille kommt es zur Enthemmung und damit verbunden einer falschen Selbsteinschätzung mit erhöhter Risikobereitschaft. Gefahren werden dadurch runtergespielt. Gleichzeitig ist die betrunkene Person nicht mehr in der Lage, Kritik sachlich zu verarbeiten, wodurch es zu einem völlig unangemessenen Verhalten kommt.

Menschen mit hohem Alkoholkonsum verändern ihre Persönlichkeit. So können auch Personen, denen man eine starke Persönlichkeit zuschreibt und die mitten im Leben stehen, plötzlich dem Alkohol und dessen Folgen ausgeliefert sein. Das soziale Umfeld ist dem oft genauso ausgeliefert. Gereiztheit, Aggressivität, Stimmungsschwankungen und Depressionen können sich bis zu Halluzinationen steigern. Innerlich können Alkoholiker mit Schlafstörungen, starken Angstzuständen und Minderwertigkeitsgefühlen konfrontiert sein.

Trotz Schlaf nicht ausgeruht

Der Schlafrhythmus der Betroffenen gerät durcheinander, da ein sehr hoher Alkoholgenuss keine Erholung durch den Schlaf bringt. Demzufolge fühlen sich die Betroffenen müde und erschöpft, auch wenn sie mehrere Stunden geschlafen haben.

Unfallgefahr am Arbeitsplatz

Durch die extreme Müdigkeit und die damit verbundene Erschöpfung sind die sichere Teilnahme am Straßenverkehr und am Arbeitsleben nicht mehr möglich. Das Risiko einer Selbst- und Fremdgefährdung steigt. Zusammen mit der verminderten Konzentrationsfähigkeit steigt auch die Fehlerhäufigkeit, sodass es auch im Arbeitsleben zu größeren Problemen kommen kann.

Soziale Folgen von Alkohol und dem langfristigen Konsum

Soziale Folgen von Alkohol, also der längerfristige und übermäßige Konsum, kann zahlreiche Auswirkungen nach sich ziehen. Nicht nur im Beruf wird es kritisch, sondern auch im privaten Lebensumfeld.

Konflikte mit Familie und Freunden

Das soziale Umfeld (Freunde und Familie) wird durch einen chronischen Alkoholmissbrauch deutlich beeinflusst. Die Spannungen im Familien- und Freundeskreis entstehen, weil der Abhängige unfähig ist, Konflikte als solche zu erkennen und zu lösen. Kritik wird oft als unberechtigter Vorwurf oder böswillige Unterstellung angesehen. Die Änderung der Persönlichkeit der Betroffenen ist für Verwandte und Freunde eine Herausforderung. Um Spannungen, Auseinandersetzungen und andere Konflikte zu vermeiden, gehen die Angehörigen dem Süchtigen aus dem Weg.

Kinder sind die Leidtragenden

Auch auf Kinder von alkoholabhängigen Eltern sind die Auswirkungen dramatisch. Diese schämen sich nach außen hin für den hohen Alkoholkonsum der Eltern und ziehen sich dadurch aus dem sozialen Leben weitgehend zurück. Die soziale Isolation verringert die schulischen Leistungen und führt zu weiteren Problemen.

Geldsorgen, Aggressionen und Isolation

Die enormen Kosten des hohen Alkoholkonsums, führen oft zu weiteren psychischen Problemen, bis zum sozialen Rückzug. Es können Geldsorgen entstehen, die besonders bei Geringverdienern oder auch Arbeitslosen dramatisch zu spüren sind. Wird der Alkohol beim Treffen von Freunden konsumiert, gibt es Konflikte durch die enthemmende Wirkung. Es kann zu aggressivem Verhalten und Handgreiflichkeiten kommen. Die „merkwürdigen“ Verhaltensweisen können selbst von verständnisvollen Freunden nicht auf Dauer toleriert werden.

Ein „anderer“ Mensch

Wie geht ein Verwandter oder Freund mit einem ursprünglich zuverlässigen und stets positiv wirkenden Menschen um, wenn dieser plötzlich nachlässig und vergesslich wird? Ein zielstrebiger Kollege, dem plötzlich die Gleichgültigkeit überzieht? Die schüchterne Kollegin, die hemmungslos beleidigt und austeilt? Die Erfahrungen sind hier vielfältig.

Berufliche Folgen des Alkoholmissbrauchs

Alkohol am Arbeitsplatz bleibt lange unentdeckt, denn die Anzeichen einer Alkoholerkrankung fallen erst spät auf, da die Krankheit durch die Betroffenen anfangs gut verheimlicht werden kann.